Das sind ja Aussichten! Ein astrologischer Blick auf die Zeitqualität 2022 … und darüber hinaus von Wolfgang Bartolain

Gleich vorweg – ich habe natürlich auch keine Ahnung was wird. Dazu ist das Leben viel zu komplex. Die diversen, unkalkulierbaren Einflüsse sind enorm, das Leben hat seine eigene Dynamik die letztlich mit einer Kreativität daherkommt, die nur Staunen und Demut zur Folge haben kann. Mit diesem Hintergrundwissen lässt sich, in aller Bescheidenheit, auch astrologisch forschen und spekulieren, immer eingedenk, dass jede Interpretation am geistigen Horizont des Astrologen seine Grenze findet. Die Astrologie ist, im Wissen um die oben benannten Einschränkungen, eine gute Möglichkeit größere Zusammenhänge zu erkennen.

Die Basics

Eine Grundvoraussetzung mit astrologischer Prognostik zu arbeiten ist die Akzeptanz eines kosmischen Gesetzes: „Das was Oben ist, ist das was Unten ist“. Was nichts anderes bedeutet, als dass wir identische Gesetzmäßigkeiten finden – sowohl im Größeren, Universellen wie im Kleinen, Ausdifferenzierten. Dieses universelle, hermetische Gesetz ist der Schlüssel für die Gültigkeit der Astrologie. Die Umläufe der Planeten um die Sonne spiegeln die potentielle Qualität der Zeit in unserem Sonnensystem wider – auf allen Planeten, auf allen Ebenen, heruntergebrochen sogar bis auf eine individuelle Ebene.

In diesem Beitrag soll von möglichen Wirklichkeiten des kollektiven Lebens die Rede sein. Hierbei steht vor allem die Entwicklung angesichts der aktuellen Krise der Menschheit im Fokus. Schwerpunkt ist dabei das Jahr 2022 und ein kurzer Ausblick auf einen Krisen-Höhepunkt um 2025 herum. Dieser spezielle Zeitraum kann sinnvoll nur im Kontext der Prozesse gesehen werden, die gegenwärtig ablaufen bzw. abgelaufen sind.

Bei der Deutung des kosmischen Geschehens werden die Aspekte der langsamen Planeten herangezogen, weil sie mittel- und langfristige Entwicklungen anzeigen. Die wesentlichen Einflüsse kommen über: Pluto ()), Neptun ((), Uranus (B), Saturn (&) und Jupiter (^). Hinzu kommt die rückwärts durch den Tierkreis laufende Mondknotenachse (Nn).

In der nebenstehenden Grafik finden sich die Positionen der sogenannten Langsamläufer zum 1.1.2022. Die folgenden drei Abschnitte beschreiben bereits über mehrere Jahre laufende Einflüsse, welche die gegenwärtige Situation geprägt haben und immer noch prägen: Pluto im Steinbock, Uranus im Stier und Neptun in den Fischen. Von diesen „Schwergewichten soll zuerst die Rede sein.

2008 bis 2024 – Pluto im Steinbock

In der kollektiven (mundanen) Deutung steht Steinbock für die gesellschaftliche Ordnung und die herrschenden Systeme. Pluto zerstört überlebte und erstarrte Strukturen, um Platz zu machen für das Neue. Pluto befindet sich von 2008 bis 2024 im Steinbock – und tut seine Arbeit sehr gründlich. Der Start der Plutoarbeit im Steinbock ging einher mit der Finanzkrise 2007/8, die eine tiefe Verunsicherung in den westlichen Gesellschaften auslöste, weil der scheinbar selbstverständliche Wohlstand plötzlich verschwinden könnte. Darauf folgten schwerwiegende heiße und kalte Kriege, Auflösungs- und Separationstendenzen auf Staatenebene, gefolgt von in dem Ausmaß nie dagewesenen Fluchtbewegungen und einem allgemeinen Glaubwürdigkeits- und Autoritätsverlust der Staatsorgane.

Der Autoritäts- und Machtverlust von Staaten und Staatengemeinschaften hat stets deren instinkthafte Gegenreaktionen zur Folge, um den Niedergang zu verhindern. Pluto steht für Macht und Ohnmacht – zwei Seiten einer Medaille. Zusammen mit der grundsätzlich im Steinbock wirkenden saturnischen Kraft und mit Saturn selbst, der 2018 in den Steinbock eintrat, entstand eine komprimierte Mischung aus Macht, Ohnmacht, Angst, Sicherungs- und Kontrollzwang. Daraus resultierten (weltweite) politische, soziale und militärische Krisen. Die Folge war und ist Abschottung, Unterdrückung und Diskriminierung / Vertreibung von Minderheiten. Beispiele für diesen langen und stetigen Prozess des Niedergangs politscher und wirtschaftlicher Macht sind zahlreich: Spaltung der EU, Rechtpopulismus in Europa, den USA und Asien, einhergehend mit einer Schwächung der Demokratie. Verstärkte Repression in Russland, China; (Bürger)Krieg bzw. staatliche Auflösungserscheinungen in Syrien, Jemen, Sudan, Äthiopien, Uganda, Libyen, Irak, Afghanistan, Ukraine, Venezuela, Burma, Kolumbien, Honduras, Nicaragua. Darüber hinaus die Unfähigkeit der Systeme auf die lebensbedrohlichen Herausforderungen durch Klimawandel zu reagieren. Verstärktes soziales Elend in den Industrieländern – vor allem in den USA verschärft die Situation. Überschwemmung der Finanzmärkte mit Geld ohne Gegenwert und eine steigenden Inflation sind ebenfalls angelegt und wurden ab 2018 (und werden bis 2015) durch Uranus in Stier neu ausgelöst (siehe folgenden Abschnitt).

Zusammengefasst

Die Jahre 2008 bis 2024 sind von einer globalen Krise des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens gekennzeichnet, die das Vertrauen der Menschen nachhaltig erschüttern. Staatlicher Zusammenhalt und etablierte Machtgefüge von Staaten und Organisationen bröckeln, verlieren an Glaubwürdigkeit und Einfluss.

2018 bis 2025 –Uranus im Stier

Uranus ist seit vielen Jahrzehnten die treibende Kraft hinter dem gegenwärtigen Geschehen auf diesem Planeten. Er steht seit 2018 im Stier (wie letztmalig 1935 bis 1942) und beschleunigt die mit Stier verbundenen globalen Themen ungemein. Dazu gehören das Wohl der Erde, die Bewahrung von Werten, Finanzen, Sicherheit. Stier (Element Erde) steht im Tierkreis im Quadrat zum Wassermann (Element Luft). Uranus ist Regent des Wassermann und des Wassermannzeitalter. Eine mächtige Energie, die die anstehenden Prozesse ungemein beschleunigt. Der Uranus im Stier wurde bzw. wird 2021/22 durch ein Quadrat zu Saturn im Wassermann getriggert wird und umgekehrt. Eine dynamische, sehr spannungsreiche Beziehung. Die durch beide Zeichen und Planeten nach Ausdruck strebenden Prinzipen lassen sich nicht leicht integrieren. Einer Synthese beider gehen erhebliche Konflikte voraus. Die ausgelösten Konfliktlinien sind unkontrollierbar und heftig, immer wieder mit überraschenden Wendungen gewürzt – so wie es der Natur des Uranus als treibende Kraft entspricht.

Das Zeichen Stier steht für den Boden auf dem wir stehen, die Erde, die uns trägt und ernährt und für die Balance und Schönheit der Natur. Die Stierkraft ist materiell, langsam, körperlich, haltend, indirekt – Ausdruck von Beständigkeit. Uranus hingegen ist körperfern, geistig schnell, multidimensional, ungebunden, ungeduldig, freiheitsliebend und revolutionär. Seine Energie ist wie der Blitz: heiß, elektrisch, feurig.

Die von Natur aus langsamen Reaktionszeiten der komplexen Natur werden durch Uranus extrem beschleunigt. Seit 2018 erleben wir weltweit eine ungeheure Zunahme von kaum zu kontrollierenden Feuern. Wir erleben gleichzeitig Katastrophen durch Wasserfluten und nie dagewesene Stürme. Hinzu kommen Hitzewellen und Trockenheit. Auf globaler Ebene sind mit der Kombination Uranus/Stier territoriale Verschiebungen und die Infragestellung von Grenzen verbunden, womit Ländergrenzen aber auch moralische, ethische Grenzen und Werte gemeint sind. Stier steht für unseren sicheren Wirkungsraum und dessen Verteidigung. Auch das Finanzsystem wird durch den Stier regiert und wird mit Uranus Erschütterungen und plötzliche Ausschläge hinnehmen müssen. Mit Uranus gibt es keine Sicherheiten – nur ständige Veränderung.

Der Umgang mit natürlichen Ressourcen und fossilen Energie(Uranus)trägern (Stier) ist ein unausweichliches Thema geworden. Alte, vermeintliche und bequeme Sicherheiten tragen nicht mehr. Uranus verlangt Bewusstwerdung und Beweglichkeit um jeden Preis.

2018 tauchte eine junge Frau im Weltgeschehen auf, die als moderne Jeanne d’Arc der Welt den Klimaspiegel vorhielt. Wer hätte damit rechnen können, dass innerhalb von 18 Monaten ein junges protestierendes Mädchen mit einem Pappschild in der Hand, eine junge Generation von empörten, ungeduldigen Menschen (Uranus) motivieren könnte, die träge Masse (Stier) Weltgemeinschaft in Aufruhr zu versetzen? Uranus liebt die Überraschung! Der Klima(Stier)-Wandel(Uranus) ist in aller Munde und prägt mehr und mehr Entscheidungen der Politik. Wir werden sehen, ob wirklich etwas, außer Greenwashing, geschehen wird. Nicht wenigen erscheint das herrschende System unreformierbar.

Wir werden mehr Klarheit gewinnen, wenn 2025 Uranus in die Zwillinge weiterzieht. Zwillinge stehen für Geschwisterlichkeit, für menschliche Gemeinschaft. Werden „wir“, die Menschheit, es schaffen in Akzeptanz und Verbundenheit miteinander zu leben? Es gibt viele hoffnungsvolle Ansätze in diese Richtung – und viele abschreckende, finstere Entwicklungen. Uranus im Stier initiiert derzeit menschliche Gemeinschaften und Initiativen, die sich auf der Basis neuer, ganzheitlicher Lebenskonzepte bilden. Neptun, der sich bis 2025 in den Fischen aufhält, speist diese Bemühungen mit Inspirationen und Hoffnungen auf eine bessere Welt. 2025 werden diese vorbereitenden Bemühungen verstärkt die geschwächten staatlichen Systeme beeinflussen und möglicherweise den erhofften Wandeln im Umgang mit der Erde, mit nachhaltiger Wirtschaft und sozialer Gerechtigkeit mit sich bringen. Die Chancen sind jedenfalls groß zu dieser Zeit.

Zusammengefasst

Zwischen 2018 und 2025 haben wir es mit vielen Umwälzungen im Bereich von Natur und Umwelt zu tun. Hitze, Feuer und Extremwetter halten die Menschen in Atem und werden als Ergebnis und Konsequenz aus Raubbau und lebensfeindlichem Verhalten verstanden. Die dem herrschenden System als Grundlage dienenden Werte (Rendite als oberstes Prinzip, Finanzwirtschaft) sind infrage gestellt. Alternativer Umgang mit den Schätzen der Natur gewinnt an Bedeutung.

2011 bis 2025 – Neptun in den Fischen

Noch bis 2025 verbleibt Neptun in den Fischen, im Zeichen seiner Regentschaft. Neptun trat 2011 in „sein“ Zeichen ein. Seine Arbeit findet hauptsächlich im Verborgenen statt. Neptun löst Zusammenhänge und Grenzen auf. Er wirkt unterhalb der Wahrnehmungsschwelle der meisten Menschen. Seine Wirkkraft ist mächtig und wird mit Eintritt in den Widder seinen Charakter verändern. Neptun in den Fischen stärkt die Sehnsucht nach einem gottergebenen, wertschätzenden Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt. Neptun in den Fischen initiiert die Sehnsucht nach einer besseren Welt, die frei ist von Gier, Hass, Verblendung, frei ist von rücksichtslosem Renditestreben und zerstörerischem Handeln.

Für das menschliche Kollektiv wirkt Neptun meist verzerrt durch übersteigerte, irrationale Ängste, sektiererische, „auserwählte“ Gemeinschaften, Krankheiten und Epidemien. Wahn, Illusionen, Sucht und Irrationalität sind weitere Attribute eines destruktiven Umgangs mit Neptun. Ein nicht unerheblicher Teil der Menschheit lässt sich gerne einlullen, denn mit der phantasievollen Energie des Neptuns lassen sich große bunte Wolken erzeugen, die die Sicht vernebeln. Die (digitale) Unterhaltungsindustrie und andere Betäubungsmittel sind dunkle Schatten Neptuns, gepaart mit den technischen Möglichkeiten, die durch Uranus in die Welt gekommen sind.

2025/26, wenn Neptun aus der Wolke der Unsichtbarkeit (Fische) in den Widder eintritt, werden die Ergebnisse des „neptunischen Brütens“ der dann vergangen 14 Jahre mit dem Gestaltungswillen des Widders in die Umsetzung gehen wollen. Vieles wird in den darauf folgenden Jahren sichtbar werden.

Zusammengefasst

Zwischen 2011 und 2025 wirken unterschwellig auflösende Kräfte, die starre Systeme und Grenzen betreffen (staatlich, zwischenmenschlich, kulturell, religiös). Dazu gehören Massenphänomene, wie z.B. Fluchtbewegungen, Epidemien und alle Arten von Abhängigkeiten und Süchte (Drogen, Medienkonsum). Im Verborgenen wachsen spirituelle, weltanschauliche Erlösungsvorstellungen, die 2025 in der Öffentlichkeit sichtbar werden können.

2020 (Dez.) bis 2023 (März) – Saturn im Wassermann

Vor der Entdeckung des Uranus war Saturn der Regent des Wassermann. Kaum vorstellbar heute, weil das Zeichen Wassermann inzwischen so sehr durch den Uranus „besetzt“ scheint. Dennoch gibt es dafür gute Gründe – die vor allem in der Mundanastrologie noch Gültigkeit besitzen. Saturn festigt, strukturiert, definiert Grenzen und spricht Recht. Er steht auch in diesem Zeichen für den Staat und die herrschende Ordnung, für Struktur und Sicherheit. Spiritualität, Weltanschauungen und ideellen Bestrebungen will er einen Rahmen geben und ihnen ihren Platz zuweisen – und gegebenenfalls einschreiten, wenn die herrschende Ordnung infrage gestellt wird oder Regeln gebrochen werden.

Wenn wir die vergangenen zwei Jahre anschauen, können wir deutlich sehen, wie die saturnische Energie genau in diese Richtung wirkt. Nun ist es allerdings so, dass Wassermann inzwischen so schnell, chaotisch und freiheitsgewohnt daherkommt, dass der Saturn, anders als in vergangenen Jahrhunderten, im Wassermann seine liebe Mühe hat das Volk zu disziplinieren und unterschiedliche Strömungen kontrollieren. Ein geschwächter Staat oder Staatenbund kann Regeln und Gesetze nicht mehr in dieser Konsequenz durchsetzen wie in der Vergangenheit. Aktuelles Beispiel ist hier von 2020 bis 2022 natürlich die Corona-Pandemie: Glaubwürdigkeit schwindet, wenn immer wieder neue Regeln in kurzen Abständen erlassen werden – um nur Wochen später kassiert zu werden. In diesem Zusammenhang wird die Fragilität und Schwäche der sozialen, medizinischen, und wirtschaftlichen Zusammenhänge überdeutlich. Anforderungen an Infrastruktur (Saturn) werden durch unvorhersehbare Ereignisse, z.B. Umweltkatastrophen, eine Pandemie und/oder „Just in time“ Lieferketten (Wassermann) unkalkulierbar.

Saturn soll also einen Sack Flöhe hüten und hat damit natürlich seine Probleme. Mit anderen Worten – die herrschenden Institutionen sind extrem im Stress, denn langfristige Entwicklungen, wie sie durch Pluto im Steinbock vorangetrieben werden, haben als Gegenreaktion verstärkte Kontrollzwänge ausgelöst. Saturn im Wassermann ist diesbezüglich Öl ins Feuer gießen. Saturnische Kräfte versuchen u.a. mit Repression und medialer Intervention (Wassermann) den Glaubwürdigkeitsverlust aufzuhalten. Das Abwenden der Menschen vom Staat, politischen Parteien, Kirchen usw. wird so langfristig nicht aufzuhalten sein. Der allenthalben eingeforderte „Glaube an die Wissenschaft“ hat inzwischen religiösen Charakter angenommen und dient tatsächlich als Ersatzreligion. Abweichende Auffassungen und Lebensmodelle haben es mit Saturn im Wassermann schwer und werden auch schon mal mit Ausschluss und Schmähung bestraft (Saturn).

Saturn hat im Wassermann jedoch auch eine andere Seite, insbesondere in Verbindung mit dem Saturn/Uranus Quadrat 2021. Saturn materialisiert neue Technologien, sorgt für Innovation in diesen Bereichen, zeigt jedoch auch die Grenzen und Gefahren von Technologien an. Dazu mehr im Absatz „Saturn Quadrat Uranus“.

Zusammengefasst

Von Ende 2020 bis März 2023 stehen die Ideale von individueller Freiheit, Spiritualität und Gemeinschaft unter Druck. Es herrscht die Überzeugung vor, dass Probleme durch technische Maßnahmen unter Kontrolle gebracht werden können. Dazu gehören die Covid-Impfungen, die digitale Überwachung der Öffentlichkeit, sowie die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und des Demonstrationsrechts.

2020 – Die Saturn-Pluto Konjunktion im Steinbock

Es heißt etwas flapsig in der spirituellen Astrologie: „Was Saturn nicht schafft, erledigt Pluto“. Mit anderen Worten: Wenn die Menschheit ihre Verantwortung (Saturn) nicht akzeptiert und die Konsequenzen ihres Handelns nicht auf sich nimmt, wird sie dazu gezwungen (Pluto).

Im Prinzip ist diese Konjunktion eine astrologische Doppelung, d.h. Verstärkung, denn Pluto im Steinbock (2008 bis 2025) ist Ausdruck desselben Auslösung. 2020 begegneten sich Saturn und Pluto im Steinbock (das erste Mal seit 500 Jahren wieder in diesem Zeichen) und vereinten ihre Kräfte in einer Konjunktion. Jede Konjunktion ist der Beginn eines neuen Zyklus, der auf den Ergebnissen des alten Zyklus basiert. Ein Saturn-Pluto-Zyklus dauert 33 bis 38 Jahre. Die dramatische Auslösung des aktuellen Saturn/Pluto Impulses kam durch eine Sonnen- und Mondfinsternis zwischen Ende Dezember 2019 und Januar 2020 zustande und wurde von Jupiter, der ebenfalls den Steinbock durchlief, in die weite Welt getragen. Das war der Beginn der globalen Coronakrise. Covid 19 an sich ist, im Verhältnis zu den existenziellen Bedrohungen denen wir gegenübersehen, kein echtes Drama. Da hat die Menschheit schon ganz andere Pandemien erlebt. Covid 19 ist jedoch das in Erscheinung treten eines globalen, durch Menschen verursachten planetarischen Desasters.

Krankheiten entstehen stets zuerst auf mentalen/emotionalen Ebenen um dann, wenn keine innere Korrektur/Heilung erfolgt, irgendwann physisch/materiell in Erscheinung zu treten. Eine Heilung ist nicht über die Behandlung von Symptomen möglich, sondern über die Korrektur der Ursachen, die zur Krankheit geführt haben. Dies gilt auch für Corona. Der Weg zur Einsicht scheint lang zu sein. Solange immer noch eifrig an technische Lösungen geglaubt wird, werden wir (als Gesellschaft) mit diesen oder anderen knallharten Konsequenzen unseres Handelns zu tun haben. Uranus ist sehr einfallsreich darin uns die Wahrheit zu präsentieren – und unerbittlich. In diesem Feld arbeitet er hervorragend mit Saturn zusammen. Das Desaster wird möglicherweise andere Formen annehmen, aber nicht enden, wenn es keine Umkehr, keine Besinnung auf weltenfreundliche Werte gibt, die ein gutes Leben aller Wesen ermöglicht. Der Planet ist ein empfindendes Wesen: Mutter Erde oder „Gaia“. Es scheint so, als wenn es Gaia „nun reicht“.

Wir alle wissen nicht wirklich wie die zukünftige Welt, wie tragende Neuerungen aussehen werden. Wir befinden uns im Treibsand des Nichtwissens – gesellschaftlich und individuell. Das erzeugt Angst und den Wunsch das Bestehende zu erhalten, zu schützen, zu verteidigen. Verständliche, aber sinnlose Bemühungen. Das Alte trägt nicht mehr, ist toxisch, vergiftet Geist, Seele, Körper der Menschen und zerstört die Lebensgrundlagen aller Lebewesen auf diesem Planeten. Die globale Situation und existentielle Weltkrise ist uns allen wohlbekannt. Wir alle sind Teil des alten Systems und tragen dennoch die Heilung schon in uns. Das Neue ist längst da. Die Zeit für einen ersehnten kollektiven Bewusstseinssprung scheint noch nicht gekommen. Zur Zeit regiert noch die Angst. Wie lange noch? Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte? Menschen (individuell und in Gruppen), die sich der aktuellen Situation bewusst sind, sind aufgerufen das Neue in ihrem Umfeld zu leben und die Göttlichkeit des Lebens in diesen schweren Zeiten zu bezeugen und zu ehren.

Zusammengefasst

Eine Fokussierung und Verdichtung der Weltkrise fand im Januar 2020 statt. Die globale Verbreitung des Corona-Virus begann zeitgleich mit dieser Konjunktion. Sie ist sichtbarer Ausdruck eines menschlichen Desasters großen Ausmaßes und gilt als Höhepunkt des Aufenthalts von Pluto im Steinbock. Die Auswirkungen begleiten uns weiter bis zum Jahr 2025.

2021 – Die Konjunktion von Jupiter und Saturn im Wassermann

Beide Planeten eröffneten das Jahr 2021 durch eine Konjunktion am 21. Dezember 2020 auf 0° Wassermann. Das war „auf den Punkt“ zur Sonnenwende ein kraftvolles Zeichen für einen Neustart auf geistiger Ebene. Die Konjunktion von Jupiter und Saturn ereignen sich rund alle 20 Jahre. Die Konjunktionen dieser beiden Planeten in den kommenden 200 Jahren werden, bis auf zwei Ausnahmen, in Luftzeichen stattfinden. Diese Verbindungen wird in astrologischen Kreisen als „Große Konjunktion“ bezeichnet, weil sie für mittelfristige Entwicklungen der Menschheit prägend ist.

Jupiter steht für Ausdehnung, Wachstum und Weisheit; Saturn für Kontraktion, Materialisierung und Verantwortung. Beide gemeinsam können die Verwirklichung (Saturn) einer höheren Wahrheit (Jupiter) fördern – wenn man sie denn lässt.

Was sich durch die Große Konjunktion verwirklichen will, hängt stark von dem Zeichen ab, in dem sie stattfindet. Luftzeichen fördern Bewusstwerdung, geistigen Fortschritt, soziale Gerechtigkeit und die Entwicklung von neuen Technologien. Das Element Luft steht für Leichtigkeit, Transparenz und Verbindung. Natürlich gibt es auch eine andere Seite: Das Luftelement kann sich auch abgehoben, körperfern/feindlich, oberflächlich und unverbindlich zeigen. Beide Strömungen werden stimuliert.

Die im Abstand von 20 Jahren folgenden Konjunktionen von Jupiter und Saturn in Luftzeichen werden vor allem geistige, soziale und technische Entwicklungen vorantreiben. Es kann enorme technische, digitale Innovationen geben. Ob diese konstruktiv eingesetzt werden oder der Manipulation und Unterdrückung dienen, hängt davon ab, ob sich neue, intelligente und global gerechte gesellschaftliche Systeme durchsetzen. Die richtigen Entscheidungen zu treffen ist eine Frage des Bewusstseins. Werden diese aufrüttelnden Zeiten ausreichen, um eine Wende einzuleiten?

Zusammengefasst

Die Jupiter/Saturn Konjunktion im Januar 2021 war ein deutliches Signal für einen Aufbruch in eine Zeitenwende, die sich über zwei Jahrhunderte erstreckt, in der sich ein neues (erweitertes) Bewusstsein in allen Bereich des planetarischen Lebens entwickeln wird. Eine erneuerte Wissenschaft ist möglich, in der es nicht mehr darum geht die Welt zu beherrschen, sondern sie zu verstehen. Auch die Weiterentwicklung der Megamaschine wäre möglich. Vielleicht geschieht beides gleichzeitig.

2021/22 – Das Quadrat zwischen Saturn (Wassermann) und Uranus (Stier)

Uranus besucht von Mitte 2018 bis Mitte 2025 den Stier und befand sich 2021 immer wieder im abnehmenden Quadrat zu Saturn. Bedingt durch Rückläufigkeit beider Planeten trafen sie mehrmals zusammen. Letztmalig am 24. Dez.2021. Uranus ist eine schnelle, chaotische, überraschende, umwälzende, freiheitsliebende und aufständische Energie. Dieser Planet steht für Revolution und Erneuerung. Saturn hingegen, wie wir wissen, ist langsam, materiell, strukturiert und erhaltend. Er sorgt für Sicherheit, Kontrolle, Kontinuität und Regelungen. Unschwer zu erkennen, dass hier sehr ambivalente Kräfte am Werk sind.

Das Quadrat zwischen den beidem Kräften zeigt Konflikte an, die überwunden und integriert werden müssen. Uranus ist heiß und elektrisch. Er nimmt keine Rücksicht auf alte Rechte und Befindlichkeiten und will seine neue Wahrheit um jeden Preis durchsetzen – auch wenn diese sich immer wieder wandeln kann. Saturn verteidigt das bestehende Wertesystem und stemmt sich, wenn dieses angegriffen wird, gegen die Bedrohung der alten Ordnung mittels Abschottung, Beharrung und Reglementierung. Im Wassermann und im Kontakt mit Uranus bedient sich Saturn auch moderner Technologien, um seine Ziele zu erreichen.

Bisher ist es den verschiedenen gesellschaftlichen Kräften nicht gelungen, die Gegensätze und unterschiedliche Interessen zu integrieren. Das Resultat ist die Spaltung der Gesellschaft, wie wir sie in 2021 erlebt haben und wohl auch noch weiter erleben werden.

Zusammengefasst

Durch das Saturn/Uranus Quadrat wurden und werden 2021/22 vor allem Konflikte zwischen unabhängigkeits- und freiheitsorientierten Kräften auf der einen und sicherheitsbetonten und beharrenden Kräften auf der anderen Seite ausgetragen. Auch 2022 kann es in diesem Zusammenhang noch schwere Auseinandersetzungen geben. Durch dieses Quadrat wird dieselbe Thematik bedient und konfliktreich verstärkt, wie sie durch fast alle aktuellen astrologischen Verbindungen zum Ausdruck kommt.

Ein weiterer Blick auf das Jahr 2022

Das Jahr 2022 wird (ebenso wie 2023 und 2024) weiterhin durch die Auswirkungen der oben beschrieben Langzeitthemen geprägt sein. Die Auswirkungen der beiden Konjunktionen Saturn/Pluto (2020) und Jupiter/Saturn (2021) bleiben uns mittelfristig erhalten. Auch die Auswirkungen des Quadrats zwischen Saturn und Uranus bleiben konstant wirksam und finden Anfang bis Mitte August und dann Mitte Oktober 2022 weitere Auslösungsmomente. Am 1. August wandert die Mondknotenachse Stier/Skorpion über den Uranus, was die Schattenaspekte dieser Verbindung deutlich macht. Die starke Spannung zwischen diesen beiden Planeten und zwischen den beteiligten Zeichen Stier und Wassermann ist weiter aktiv. Mitte August wird ein großes Kreuz zwischen Saturn/Sonne/Uranus/Mondknoten gebildet. Am 25. Oktober ist eine Sonnenfinsternis und am 7. November eine totale Mondfinsternis fällig. Darüber hinaus gibt es Mitte Oktober noch einmal eine letzte Annäherung zwischen Saturn und Uranus. Der Quadrataspekt wird jedoch nicht mehr exakt.

In diesem Zeitfenster sind deutliche Auswirkungen möglich und wahrscheinlich. Es ist allerdings schwer, uranische Entwicklung in die Zukunft zu denken. Uranus überrascht einfach immer wieder. Vom jetzigen Stand aus betrachtet, könnte die Spaltung der Gesellschaft und der Widerstand gegen staatliche Maßnahmen und Freiheitsbeschränkungen weiter zunehmen und eskalieren. Zeitgleich wird der Widerstand gegen den Widerstand durch die Kräfte, die das bestehende System zu erhalten trachten ebenso zunehmen. Das könnte brenzlig werden.

Jupiter in den Fischen – ein Segen für 2022

Jupiter besucht am 29.12.2021 kurzfristig die Fische, wird dann rückläufig und lässt sich im März 2022 dann ganz auf die Fische ein. Die Fische machen unsichtbar und verbergen. Auf der weltlichen Ebene ist damit zu rechnen, dass Minderheiten und Interessengruppen verstärkt Parallelstrukturen entwickeln, so wie das in 2021 bereits begonnen hat. Mehr und mehr werden Lebenszusammenhänge und Zugehörigkeit (Jupiter) in unkontrollierten Nischen und/oder im privaten, abgesicherten Zusammenhängen und im Rückzug gefunden werden.

Spirituell/sozial ausgerichtete Menschen und Gruppen wachsen im Zusammenhang mit Jupiter in den Fischen besondere Aufgaben und neue Möglichkeiten zu. Jupiter und Neptun in den Fischen betonen die Hingabe und die Bezeugung des Göttlichen in der Schöpfung. Beide Planeten versorgen das weltweit verzweigte spirituelle, soziale, ökologische Netzwerk mit Liebe, Anbindung, Heilung, Empathie, Hingabe und Respekt für das Leben. Diese Gruppen und Einzelpersonen, lernen, singen, meditieren, beten und vernetzen sich. Sie wirken oft im Unsichtbaren und auf inneren Ebenen (Fische). Sie werden in der Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommen bzw. belächelt. Dabei kommen eben diesen Menschen und Gruppen eine besondere Bedeutung zu. Sie bezeugen, sie schenken Trost und geben Halt. Jupiter schenkt Weisheit und das Wissen um die Sinnhaftigkeit dessen was ist und wird. Jupiter und Neptun sind spirituelle Wesen, die diese ungemein wichtige Aufgabe durch ihre Gegenwart in den Fischen segnen. Wir können uns ihnen ganz hingeben…

Zusammengefasst

Im Jahr 2022 ist die Verbindung zu höherer Einsicht, Sinnhaftigkeit und Weisheit in besonderer Weise gegeben. Spirituelle Menschen und Gruppen haben die Möglichkeit vertieftes Verständnis zu realisieren und sich über Meditation, Gebet und der Beschäftigung mit zeitloser Weisheit mit höheren Daseinsebenen zu verbinden. Netzwerke für Freundlichkeit, Mitgefühl, Anbindung und Solidarität werden gestärkt.

Wie geht es weiter?

Die Weltlage wird sich weiter zuspitzen. Damit müssen wir leben. Es ist wichtig zu lernen, sich tatsächlich auf den tiefen, inneren Wesenskern in unseren Herzen zu besinnen und nicht jedem Hype, jeder Aufregung/Sensation, jeder Nachricht und jedem Gerücht hinterher zu laufen. Besser wir strahlen innere Stabilität aus und vermitteln durch unser lebendiges Beispiel, dass wir mit Krisen umgehen können und ausgerichtet bleiben.

Um das Jahr 2025 herum gibt es einen deutlichen Energiewechsel. Pluto wechselt bereits Ende 2023/Anfang 2024 in das Zeichen Wassermann, Neptun besucht den Widder (2025 – 2038) und Uranus bewegt sich von 2025 bis 2032 durch die Zwillinge. Diese drei transsaturnischen Planeten sind für das kollektive Geschehen, für die Ausarbeitung des kosmischen Plans, hauptverantwortlich – und sie wechseln nicht nur das Tierkreiszeichen, sondern wechseln dabei in Luft und Feuerzeichen. Saturn gesellt sich dazu und wird im März 2025 ebenfalls in den Widder eintreten. Die gegenwärtigen Krisen werden in dieser Zeit eine entscheidende Wendung nehmen. Um diese Zeit herum wird wohl die Entscheidung fallen, welche Richtung die Menschheit nehmen wird. Zu den Aussichten bis 2025 wird es einen weiteren Artikel geben.

Epilog

Das alles klingt im Großen und Ganzen „nicht wirklich rosig“ – und ist es tatsächlich auch nicht. Es ist nicht leicht zu verarbeiten, was da möglicherweise an Herausforderungen auf uns zukommt, zumal die meisten von uns Kinder des Wohlstands sind. Um diese Weltsituation zu erkennen, braucht es allerdings keine astrologische Vorausschau. Der astrologische Meta-Blick kann jedoch zeigen, dass alles in Ordnung ist. Alles läuft „nach Plan“. Hinter dem Geschehen wirkt eine tiefe Weisheit, die wir Menschen, mit einer im Verhältnis geringen Lebensspanne, nicht ermessen und absehen können. Lasst uns auf diesen Prozess vertrauen und lasst uns unsere Bewusstheit, Freundlichkeit und Zuwendung pflegen und erweitern.

W.B. – 1.1.2022

Empfehlungen

Die astrologischen Grafiken wurden mit astrocloud.net erstellt. Das Programm ist plattformunabhängig aufrufbar. Sehr zu empfehlen!

Die Weisheit der spirituellen Astrologie vermittelt Sri K.P. Kumar in seinen Büchern, die über die Edition Kulapati erhältlich sind. Im Zusammenhang mit diesem Artikel insbesondere zu empfehlen:
„Saturn“; „Jupiter“; „Uranus“; „das Wassermannkreuz“; „der Wassermann Meister“