Saturn obliegt die Herrschaft über das Karma, die Zeit und in Zusammenhang mit den Fischen bewacht er den Übergang zwischen Diesseits und Jenseits bzw. Vergangenheit und Zukunft. Er ist hier und jetzt der Hüter der Schwelle. Saturn hat die Aufgabe für Verdichtung zu arbeiten und Sichtbarkeit herzustellen. Eine schwierige Aufgabe in den Fischen! Wie kann Saturn hier wirken, wenn, wie in den Fischen, kein Anfang und kein Ende sichtbar ist, wenn die Konsequenzen des Geschehenen im Nebulösen und Relativem verschwinden? Was, wenn es keine Materialisierung und auch keine (erkennbare) Struktur gibt, nichts was man anfangen und beenden kann, es keinen festen Grund unter den Füßen gibt? Genau in dieser Situation befindet sich die Menschheit nun (was auch noch weitere astrologische Faktoren anzeigen). Eine gegenwärtig uns allen bekannte Situation.
In einer solchen Zeit lösen sich Werte auf, werden vermeintliche Sicherheiten relativiert, können immer neue Wirklichkeiten konstruiert werden. Ein großer Spielplatz für Vorstellungen, Illusionen und Manipulationen, die als Wahrheit daherkommen und in Auflösung, Lächerlichkeit und/oder Enttarnung enden. Rationalität, Werte, Ordnung und Nachvollziehbarkeit, die sich im gegenüberliegenden Zeichen Jungfrau herausgebildet hatten, gelten nun nicht mehr. Sie lösen sich auf. Scheinbar sind wir verloren – wir „schwimmen“. „Nur“ die überall präsente und doch nicht genau erkennbare Essenz des Vergangenen im Gegenwärtigen ist spürbar. Das kann und wird weiterhin Befürchtungen, Ängste, Enge auslösen, beispielsweise vor neuen Pandemien, Kriegen, Inflation, fremden Einflüssen, anderen Lebensentwürfen, wirtschaftlichem Niedergang, psychischer Destabilisierung, etc.
Saturn verlangt stets nach Struktur und Realisierung. Er bringt, insbesondere in den Fischen, die Konsequenzen des Vergangenen auf den Punkt. Was geschehen ist, ist geschehen. Es lässt sich nicht mehr ändern. Wir müssen akzeptieren „wie es ist“. Saturn erhebt das Ergebnis des kompletten vergangenen Zyklus (ab 1996) auf eine höhere Ebene, bringt den durchlebten Zyklus in Beziehung zum ursprünglichen Impuls und sorgt für Erkenntnis und mögliche Konsequenz – und für einen neuen Aussaatimpuls (Saturn in Widder 2025), der uns, die Menschheit, einen Schritt weiterbringt auf unserer Pilgerreise.
Auf eine gewisse Weise „ergibt“ sich Saturn in dem Zeichen Fische. Es bleibt nichts mehr zu tun. Die Realisierung verlagert sich von der materiellen Ebene auf die ätherisch, emotionale und die spirituelle Ebene. Was kann Saturn hier bewirken? Er sorgt für Sichtbarwerdung verborgener Zusammenhänge. Er schenkt uns die Möglichkeit Transzendenz und Einsicht „zu sehen“ und zu erfahren. Er bietet die Einsicht in den Plan Gottes an und öffnet die Tore zu einer höheren Ordnung, die über die kleine menschliche Ordnung und Einsicht hinausgeht.
Saturn ist unser liebevoller aber strenger Lehrer, der uns stets wohlwollend aber eindringlich darauf hinweist, dass wir erst einmal zu akzeptieren haben „was ist“. Erst dann kann es Veränderung und Weiterentwicklung geben. Neue Gelegenheit, Öffnung, Heilung erscheint dann in Gestalt des Jupiter. Das gilt sowohl kollektiv wie auch individuell.
Gehen wir gemeinsam, wach und bezeugend durch diese Zeit! Um es mit Rumi zu sagen:
Lass den Himmel sich auf der Erde widerspiegeln, auf dass die Erde zum Himmel werden möge.